Das Jakobsgut an der Ecke Wartauweg/Limmattalstrasse in Zürich-Höngg ist ein bedeutender Zeuge der brutalistischen Architektur und ein prägendes städtebauliches Element. Die drei Mehrfamilienhäuser wurden in den 1960er-Jahren von Otto Glaus und Ruedi Lienhard entworfen und umfassen 51 Mietwohnungen mit 1.5 bis 5.5 Zimmern. Durch die Ost-West-Ausrichtung, die überlegte Positionierung der Gebäude auf dem Grundstück und die grossen Fensterfronten profitieren alle Wohnungen von viel Tageslicht, was sie besonders geräumig wirken lässt.
Fast alle Wohnungen sind mit grosszügigen Aussenbereichen ausgestattet, von denen sich der Blick in die umgebende Natur öffnet. Über der Tiefgarage befindet sich ein Innenhof mit Bänken und einer abwechslungsreichen Bepflanzung. Das Jakobsgut ist eine grüne Oase, die ihresgleichen sucht.
SANIERUNG
2023/2024 wurde das Jakobsgut in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege sorgfältig revitalisiert. Mit dem Ziel, die ursprüngliche Patina wiederherzustellen, wurde die Fassade gesäubert, Farbschichten im Treppenhaus abgetragen und stilfremde Elemente entfernt. Alle Wohnungen wurden mit neuen Küchen und Bädern ausgestattet. So führt die Sanierung Tradition und Moderne zusammen, ohne den charakteristischen Kult des Jakobsguts zu beeinträchtigen.
Das Jakobsgut liegt in Zürich-Höngg, rund fünf Kilometer vom Zürcher Hauptbahnhof entfernt. Schulen und Supermärkte sind in wenigen Gehminuten erreichbar, eine Bäckerei befindet sich direkt um die Ecke. Weinberge, Grünanlagen und die Limmat mit den Werdinseln unterstreichen ein naturnahes Lebensgefühl inmitten der pulsierenden Metropole.
Die Haltestelle «Wartau» direkt vor dem Jakobsgut ermöglicht eine direkte Verbindung zum Hauptbahnhof in etwa 15 Minuten. Zudem ermöglicht die Europabrücke einen schnellen Zugang zur Autobahn, ohne die Stadt durchqueren zu müssen.
Das Jakobsgut wurde in den 1960er-Jahren von Otto Glaus und Ruedi Lienhard im Stil des Brutalismus entworfen. Der Name leitet sich vom französischen Begriff «béton brut» ab, was «roher Beton» bedeutet und auf das bevorzugte Baumaterial der Bewegung hinweist. Der Begriff bezieht sich nicht nur auf das Material, sondern beschreibt auch das meist brachiale und schnörkellose Wesen der Bauwerke.
Die Architektur des Jakobsguts zeichnet sich durch rhythmisch gegliederte Fassaden aus. Diese ermöglichen viel Gestaltungsspielraum für die innere Raumaufteilung und eine hohe Nutzungsflexibilität. Die Grundrisse zeigen sich entsprechend verwinkelt mit schnörkelloser, klarer Linienführung. Die differenziert gestalteten, zonierten Aussenräume entsprachen dem damaligen zeittypischen Bedürfnis nach Naturverbundenheit, Gemeinschaft und Rückzug.
Im Sinne von Le Corbusier, einem Wegbereiter des Brutalismus, tritt die plastisch gestaltete Architektur des Jakobsguts in einen Dialog mit der «Natur ums Haus», der besonders im Innenhof zum Ausdruck kommt. Das vertikale Grün der in die Fassade integrierten Pflanztröge unterstreicht zudem die enge Verzahnung zwischen Aussenraum und Architektur.